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Adèle und das Geheimnis des Pharaos


FSK: ab 12 Jahren Erscheinungsjahr: 2011 | Rezensiert von: Carina Felske

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Für die Journalistin und Hobby-Archäologin Adèle beginnt ihr Abenteuer in Ägypten. Sie ist auf der Suche nach dem Grab von Patmoses, Leibarzt von Pharao Ramses II. Zusammen mit einigen zwielichtigen Ägyptern stößt sie schließlich auf das Grab, in dem ein ungeheurer Schatz versteckt liegt. Doch Adele interessiert sich nicht für all das Gold. Ihre Suche hatte nur ein Ziel: die Mumie des Leibarztes. Sie soll von ihrem Freund Professor Esperandieu wieder zum Leben erweckt werden, denn Patmoses ist Adèles einzige Hoffnung, ihre kranke Schwester zu heilen.

In der Zwischenzeit hat der Professor seine Kräfte jedoch für ein Experiment eingesetzt, das unbeabsichtigt gründlich danebengegangen ist. Er erweckt einen Flugsaurier zum Leben, der aus einem Millionen Jahre alten Ei aus dem Pariser Naturkundemuseum schlüpft. Und direkt am ersten Abend seiner Erweckung kommt es zum großen Unglück: Der Pterodaktylus hält das Auto des Präfekten für Nahrung, stürzt sich auf das Gefährt und der erschrockene Fahrer lenkt es direkt in die Seine. Keiner der drei Insassen überlebt. Zuerst mag keiner so recht die Geschichte des zu diesem Zeitpunkt ziemlich angetrunkenen Zeugen glauben, doch der Fall muss geklärt werden und der schusselige Inspektor Caponi soll der Geschichte nachgehen.

Und so stößt Caponi ausgerechnet auf Professor Esperandieu , der ihm bei seinen Ermittlungen helfen soll und bei dem der Flugsaurier inzwischen Unterschlupf gefunden hat. Natürlich fliegt die Sache auf und der Professor wird ins Gefängnis gesteckt und zum Tode verurteilt. Doch zwischen Esperandieu und dem Pterodaktylus herrscht eine Art telepathische Verbindung, die nun unterbrochen ist. Außer Kontrolle treibt der Saurier sein Unwesen in ganz Paris und dezimiert die dortigen Schafbestände. Der Großwildjäger Hubert soll zusammen mit Inspektor Caponi den Flugsaurier beseitigen.

Adèle, die inzwischen mit der Mumie Patmoses’ in Paris angekommen ist, erfährt von dem Missgeschick und versucht verzweifelt, den Professor aus dem Gefängnis zu befreien. Denn nur er ist in der Lage, Patmoses wieder zum Leben zu erwecken…

Ihr merkt es sicherlich schon an der Einleitung: viel Flugsaurier – wenig Mumie. Doch richtig gut wird der Film erst, wenn Patmoses erweckt wird und mit ihm die anderen Mumien von Ramses II. und seinem Hofstaat aus dem naheliegenden Louvre. Es ist wirklich urkomisch mit anzusehen, mit welcher stoischen Ruhe die Mumien mit ihrer Erweckung und dem 20. Jahrhundert (der Film spielt 1911) umgehen. Doch leider ist der Film dann auch schon fast vorbei.

Die ersten anderthalb Stunden des Films, der nach einer Comicvorlage gedreht wurde, plätschern streckenweise nur so dahin und an keiner Stelle mag richtig Spannung aufkommen. Die Witze wollen nicht richtig zünden, die Charaktere sind teilweise skurril, albern und zu einseitig gezeichnet. Nur der taffen und charmanten Adele (wunderbar gespielt von Louise Bourgoin) macht es Spaß zuzuschauen.

Die Effekte sind oftmals nicht mehr zeitgemäß, wie Adèles Ritt auf dem Flugsaurier, der einfach nur billig aussieht. Auch hier wissen die Mumien, die in ihrer Bewegung, Mimik und Gestik wirklich gut gemacht sind, mehr zu überzeugen.

Natürlich ist der deutsche Titel sehr irreführend, denn der französische Originaltitel „Les aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec“ erwähnt mit keinem Wort die Verbindung zu Ägypten. Dennoch hätten dem Film mehr Mumie und weniger Flugsaurier sicherlich besser zu Gesicht gestanden. So ist „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“ nur ein nett gemachter Familienfilm, der in weiten Teilen eher langweilt, denn fesselt. Schade…

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