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Sinuhe der Ägypter

Autor: Mika Waltari


Seiten: 800 | Verlag: Bastei Lübbe Erscheinungsjahr: Originalausg. 1945, Neuaufl. 2010 | ISBN: 9783404158119 | Rezensiert von: Carina Felske

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Ägypten zur Zeit Amenophis III. Sinuhe wächst als Kind eines Armen-Arztes und seiner Frau auf, die ihn in einem Binsen-Korb aus dem Nil gefischt haben. Sinuhe beschließt, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und beginnt eine Ausbildung zum Arzt im Haus des Lebens.

So kommt Sinuhe an den Hof Pharaos, wo Amenophis III. im Sterben liegt. In der Nacht als der König stirbt, befielt dessen Sohn Echnaton dem jungen Sinuhe ihm bei einer Offenbarung seines Gottes Atons beizuwohnen. Dabei erfahren Sinuhe und ein Krieger namens Haremhab von der „heiligen Krankheit“ Echnatons. Dadurch gehen die beiden Männer eine tiefe Verbindung mit Echnaton ein, der am nächsten Tag zum Pharao ernannt wird.

Im Haus des Lebens trifft Sinuhe die schöne Nefernefernefer. Er verfällt ihr hoffnungslos und verpfändet sein ganzes Hab und Gut, um ihre Liebe zu gewinnen. Er überschreibt ihr sogar das Haus und Grab seiner Eltern, die vor lauter Gram sterben.
Beschämt wegen seines schweren Vergehens macht er sich mit seinem einäugigen Sklaven Kaptah nach Syrien auf, um seine ärztliche Kunst weiter zu vertiefen. Lange hält es ihn dort aber nicht. Er macht sich weiter auf nach Kadesch und in die Länder Mitanni, Naharina, Babylonien, Chatti und sogar bis zur griechischen Insel Kreta. Überall muss er viele Abenteuer und Gefahren bestehen, währenddessen das eigene Land Ägypten unter Echnatons Herrschaft immer mehr dem Untergang geweiht ist…

Dieses Buch ist wirklich unglaublich zu lesen! Hat man anfangs erst einige Schwierigkeiten, sich in die altertümliche Sprache einzulesen, fließen die Wörter nach einer Zeit nur noch so dahin. Auch die Geschichte selbst und Waltaris Schreibstil im Allgemeinen fasziniert sowohl Freunde der Trivialliteratur als auch solche, die lieber etwas Anspruchsvolleres im Bücherregal stehen haben wollen.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Romanen, die Ägypten immer idealisiert darstellen, ist dieser hier stellenweise sehr düster und rückt Ägypten in ein ganz anderes Licht, als wir es gewohnt sind. Die Abenteuer, die Sinuhe erlebt, reichen von belustigend bis erschreckend. Die Charaktere sind sehr ausgefeilt, und besonders dem wortgewandten Diener Kaptah macht es einfach nur Spaß „zuzuhören“.

Diesen Klassiker sollte jeder mal gelesen haben. Egal, ob er sich nun für Ägypten interessiert oder nicht. Dieses Buch wird keiner so schnell vergessen.

1 Gedanke zu „Sinuhe der Ägypter“

  1. Eins der paar Romanen, die ich alle paar Jahre immer wieder lese. So ein Reichtum an Abenteuern gepaart mit emotionellen Erzählkunst, dass man sich sofort in die Protagonisten hineinversetzen kann. Und diese teilweise düstere Stimmung. Ein Meisterwerk!

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