Wer tötete Kleopatra? Dieses Geheimnis soll Zimona lüften. Zimona ist Schattenspringerin aus dem 21. Jh. Ihre Aufgabe ist es durch die Vergangenheit zu reisen und Antworten auf ungeklärte Fragen zu finden. 2 Leichname wurden gefunden. Einer davon war weiblich und wies deutlich Würgemerkmale auf. Zimona soll nun klären, ob es sich bei der Mumie tatsächlich um Kleopatra handelt und wer sie umbrachte. Dafür reist sie in die Zeit 30 v .Chr nach Alexandria und beobachtet für die meisten Menschen unsichtbar ihre Umgebung. Dabei tun sich immer mehr Fragen auf, als Antworten gegeben werden. Warum entsprechen die Bildnisse nicht dem Antlitz Kleopatras sondern der ihrer Dienerin Iras? Warum betrauert sie nicht ihren Geliebten Antonius? Warum steht die Bibliothek von Alexandria noch? Hatte sie Cäsar nicht durch einen Brand zerstört?! So reist sie immer wieder einen Tag zurück. Aber was bleibt ist Verwirrung. Nicht nur über die sichtlich falschen Fakten aus den Lehrbüchern sondern auch tief in ihrem Inneren fühlt sie sich immer mehr zu dieser Stadt und ihrer Königin hingezogen.
Die Unterschiede von dieser Welt zu der ihrigen werden ihr immer bewusster. Nach einem furchtbaren Krieg, in dem die Erde und alles Leben fast vollständig zerstört worden ist, streben die Menschen nach einer Zukunft ohne Gewalt. In Zimonas Zeit versucht man dieses Ziel durch die Ausrottung typischer Eigenschaften und Charakterzüge des Menschen zu erreichen. Um Neid und Missgunst zu vermeiden, werden alle Menschen nach den gleichen Standards gezüchtet. Ein Mensch wird einfach „resettet“ wenn er eigene Verhaltensweisen entwickelt. Kinder werden frühzeitig von ihren Müttern getrennt um die Gefahr von typischen Familienstreitigkeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Emotionen sollte man nicht entwickeln sondern werden injiziert bzw. durch Injektionen gedämmt. Im multikulturellen Alexandria wird Zimona erst richtig bewusst, dass dies der falsche Weg ist. Es hätte nie soweit kommen dürfen. Also wird ihr eines klar: Die Gewaltherrschaft der Römer muss beendet werden. Kleopatras Weg der Völkerverständigung und Gleichberechtigung muss gefolgt werden… Den Schlüssel dazu sieht Zimona in der Bibliothek von Alexandria, wo das Wissen der Welt zusammengetragen wurde und Traditionen und Glaubenssätze aus den unterschiedlichsten Kulturen Zeugen von Toleranz und Verständnis gewesen sind.
So reist sie weiter in die Vergangenheit bis zur Schlacht von Aktium, um Kleopatra zum Sieg zu verhelfen, die Bibliothek von Alexandria zu retten und den Lauf der Geschichte zu ändern.
Bis zum Schluss bleibt die Frage offen, ob Zimona es wirklich schafft, den Lauf der Geschichte zu ändern. Wobei ich zugeben muss, dass ich am Ende des Buches, ähnlich wie Zimona am Anfang, mehr Fragen als Antworten hatte. Auch während des Schmökerns musste ich einige Textpassagen zweimal lesen, da die Verwirrung doch größer war als der Drang weiterzulesen. Zumindest hat das Buch für heiße Diskussionen gesorgt (leider bisher nur in meinem Kopf 😉 ) .
Sicher kein Meisterwerk wie „Die Prophetin von Luxor“, dafür fehlt es den Charakteren einfach an Wärme und die Geschichte kann man wegen oben genannter Probleme einfach nicht flüssig lesen. Wer wie ich ein Faible für Fantasy-Bücher hat, kann sich der Magie dieser Geschichte sicherlich trotzdem nicht entziehen. Alle anderen sollten die Finger davon lassen.