Wann ist die beste Reisezeit nach Ägypten?

Die beste Reisezeit für Ägypten ist Mitte März – Mitte Mai und Mitte September – Mitte November. In dieser Zeit sind die Temperaturen für uns Europäer am angenehmsten, wie ihr an der Klimatabelle sehen kann.

Viele Menschen sehnen sich gerade im kalten deutschen Winter nach den warmen Temperaturen in Ägypten. Aber Vorsicht: Auch hier kann es nachts empfindlich kalt werden. Besonders von Dezember bis Februar sollte man sich dicke Pullover und eine dicke Jacke mitnehmen. Als wir einmall im Januar in Luxor waren, haben wir oft bitterlich gefroren. Kälteempfindliche Menschen sollten auch im Herbst/Frühjahr vorsichtshalber warme Sachen mitnehmen. Wenn Trips in die Wüste geplant sind, gehören dicke Sachen, egal in welcher Jahreszeit zur grundlegenden Ausstattung, da die Temperaturen nachts besonders dort empfindlich nach unten gehen.

Klimatabelle Luxor, Kairo

Wann ist die schlechteste Reisezeit nach Ägypten?

Eine wirklich schlechte Reisezeit gibt es nicht, so viel sei mal vorweg gestellt. Die Reisezeit bestimmt ja nicht nur den Preis, was bei einigen sicher durchaus entscheidend sein kann, sondern die Reisezeit sollte auch jeder nach seinem persönlichen Temperaturempfinden festlegen. Die o.g. Temperaturtabelle kann dabei helfen, eine erste Einschätzung vorzunehmen.

Nichts desto trotz sollte jedem klar sein, dass sich 30 Grad in Luxor anders anfühlen, als beispielsweise am Meer. In Mittel- und Oberägypten herrscht trockenes Klima vor. Heiß bedeutet hier: staubtrocken. Die trockene Hitze in Ägypten ist aber erträglicher als ein schwül-heißer Sommer in Europa. Und letztendlich gilt auch hier: für den einen sind 25 Grad schon eine unerträgliche Hitze, während der nächste erst bei 27 Grad anfängt, die Strickjacke auszuziehen.

Viele Touristen besuchen in der beliebten Reisezeit Frühjahr/Herbst den Tempel von Karnak
Viele Touristen besuchen während der beliebtesten Reisezeit im Frühjahr/Herbst Ägypten

Im Sommer nach Ägypten

Wirklich heiß und für Mitteleuropäer, die die Hitze nicht so gewohnt sind, und daher vielleicht als die temperaturmäßig anstrengendste Reisezeit zu bezeichnen, wäre der Hochsommer. Von Juni bis August ist es zwischen Luxor und Assuan sehr, sehr heiß. 45 Grad sind keine Seltenheit sondern eher der Normalzustand. Das muss man schon mögen.

Wem Hitze nichts ausmacht, der kann den Vorteil genießen, die Stätten einmal im nicht-überfüllten Zustand anzuschauen. In dieser Reisezeit sind es oft nur die Touristenbusse vom Roten Meer, welche die archäologischen Stätten bevölkern. Natürlich sind im Sommer die Tage auch länger, was ein weiterer Vorteil einer Reisezeit im Sommer wäre. Für die Besichtigungen indes bringt das nur bedingt Vorteile, da die Öffnungszeiten in den Sommermonaten gerade mal eine Stunde weiter gefasst sind.

Schulferien und Ramadan

Wer dem Touristentrubel lieber ausweichen möchte, der sollte nicht unbedingt während unserer Oster- und Herbstferien seine Reise nach Ägypten planen. Auch in den Weihnachtsferien brummt der Bär im Land am Nil.

Die – aus meiner Sicht – schlechteste Reisezeit, um nach Ägypten zu fahren, ist allerdings während des Ramadans. Da dieser an das Mondjahr gekoppelt ist, wandert er durchs Jahr. Da, Religion und Tradition folgend, die Ägypter in der Zeit tagsüber fasten, sind sie entsprechend müde und wenig leistungsfähig (ok, das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein 😉 ). Es haben auch viele Geschäfte, Ämter und Museen kürzer geöffnet oder sogar ganz geschlossen. Viele Restaurants machen erst in den Abendstunden auf.

Dunst
Dichter Morgendunst, wie hier in Theben-West, kann einem den Ausblick nehmen.

Smog und Dunst

Auf zwei Problemen, die für die meisten Menschen wahrscheinlich eher zweitrangig sind, soll hier dennoch kurz eingegangen werden: Da wäre einmal der Smog, der mittlerweile nicht mehr nur in den heißen Sommermonaten besteht und insbesondere den Kairoer Sommer für Menschen mit Atemwegsproblemen zur Qual werden lassen kann.

Diesig kann es hingegen in den Wintermonaten werden. Als wir z.B. im Jahr 2010 Ende November nach Luxor geflogen sind, lag jeden Tag ein dichter Morgendunst über den Feldern, was für Aussichtspunkte wie den Berg über dem Hatschepsut-Tempel natürlich eher kontraproduktiv ist. Das Problem mit dem morgendlichen Dunst kann sogar noch bis Anfang März bestehen und je nach dem, wen man fragt, gibt es da durchaus sehr unterschiedliche Erklärungen. Die meistgenannte war die Feldarbeit, genauer gesagt, die Zuckerrohrernte, die Unmengen von Staub aufwirbelt und die einem nicht nur den Atem, sondern auch die Sicht nehmen.

Die beste Reisezeit – Fazit

Vieles spricht für eine Reisezeit während des Frühjahrs und Herbst. Die Temperaturen in Ägypten sind dann noch recht angenehm, was bei Besichtigungstouren definitiv von Vorteil ist. Die Nächte sind zudem nicht ganz so kühl wie im Winter.

Individualtouristen können die touristischen Ziele auch während der ruhigeren Mittagszeit besuchen oder direkt bei der Öffnung früh morgens die archäologischen Ziele stürmen. Für mich bleiben die besten Reisezeiten nach Ägypten das Frühjahr und der Herbst.