Das Land Kemet – Hochkultur Ägypten

Kemet – So nannten die alten Ägypter ihr Land und es bedeutet so viel wie “das Schwarze”. Sie benannten es nach dem fruchtbaren Schlamm, der jedes Jahr durch die Nilüberschwemmung über die Ufer trat. Im Gegensatz dazu stand die rote Erde – deshret – der umliegenden Wüste, die den größten Teil Ägyptens ausmachte.v

Doch das Land Kemet bestand nicht immer nur zu 97% aus Wüste. Vor vielen Tausend Jahren gab es dort, wo jetzt karge vertrocknete Landschaft das Leben bestimmt, eine blühende Vegetation. Es herrschte hohe Luftfeuchtigkeit und reiche Regenfälle machten das Land fruchtbar. Erst ca. 25 000 – 10 000 v. Chr. änderte sich das Klima dramatisch. Lang anhaltende Dürreperioden ließen den Menschen keine Nahrung mehr zum Überleben. Und so zogen sie an die fruchtbaren Ufer des Nils und wurden sesshaft, betrieben Ackerbau und Viehzucht. Die ersten Siedlungsspuren fanden Archäologen im Nildelta (im Norden Ägyptens) und sie stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr.

Verschiedene Bäume und Pflanzen
Grab des Irinifer (TT290), Theben-West
Neues Reich, 19. Dynastie

Blütezeit im Land am Nil

Das Land Ägypten war eine der ersten Hochkulturen der Menschheitsgeschichte und mit ihrer 3000-jährigen Geschichte zudem eine der dauerhaftesten der antiken Kulturen.

2000 Jahre bevor die Stadt Rom gegründet wurde, entstand in Ägypten die Verwaltung, eine Gerichtsbarkeit und der Kalender mit 365 Tagen. Und 1500 Jahre vor der Varusschlacht erschuf Pharao Thutmosis III. ein ägyptisches Imperium vom Euphrat bis ins tiefe Nubien. Vier Themen, warum wir bei Ägypten von einer Hochkultur sprechen.

Die Geschichte Ägyptens

Auf viele Jahrhunderte Geschichte kann das Land Kemet zurückschauen. Viel ist passiert. Dynastien kamen und gingen. Große Pharaonen machten das Land zu einer Weltmacht, schwache Herrscher weihten es fast dem Untergang. Fremde fielen in das Land ein und mutige Helden eroberten es zurück. Erst die Römer waren 3000 Jahre nach dem ersten Pharao eine Nummer zu groß für das einst stolze Ägypten. Sie läuteten kurz vor unserer Zeitrechnung den Untergang des pharaonischen Ägyptens ein

Menschen, Tiere im Grab des Menna

Das Land und seine Bewohner

Woher kommt der Name Ägypten eigentlich? Und wie haben die alten Ägypter ihr Heimatland genannt, und wie viele Menschen lebten zur Zeit der Pharaonen im Lande Kemet? Die Antwort auf diese Fragen und Informationen über die Geografie des Landes findet ihr in diesem Thema.

Nillandschaft

Der Nil

Lebensader, Verkehrsader, religiöser Mittelpunkt. Ohne den Fluss hätte es das Land Kemet nicht gegeben. Nur an seinen Ufern (und ein paar Oasen) war Leben möglich. Heute kontrolliert der Assuan-Staudamm seine Fluten, früher dagegen waren die Menschen abhängig von den Launen des Nils.

Schreiber im Grab des Ti

Schreiber und Beamte

Zu Spitzenzeiten (im Alten Reich) zählte man im alten Ägypten 1600 Ämter- und Rangtitel mit klingenden Namen wie “Größter Leiter der Handwerker” oder auch “Hausverwalter, der das Kleinvieh zählt”. Wie man an dieser Zahl erkennen kann, ging in der Hochkultur Ägypten nichts ohne die Beamten. Warum? Das erfahrt ihr auf der nächsten Seite

Nillandschaft

Recht und Ordnung

Pfählen, Verbrennen, Nase und Ohren abschneiden. Die alten Ägypter gingen nicht gerade zimperlich mit ihren verurteilten Verbrechern um. Die ägyptische Gerichtsbarkeit stellt sich auf der folgenden Seite vor.

Schreiber im Grab des Ti

Der ägyptische Kalender

Man kann mit Recht behaupten, dass der ägyptische Kalender ein Vorläufer unseres gregorianischen Kalenders ist. Schon das altägyptische Jahr hatte 365 Tage und 12 Monate. Wie die alten Ägypter ihren Kalender berechneten, erfahrt ihr auf der folgenden Seite