Ägyptomanie!

“Ich, Dioskorammon, habe mir diesen Unfug angesehen und finde das alles absonderlich!”1 Mit diesem Spruch, den ein griechischer Reisender im 1. Jh. nach Chr. in das Grab Ramses VI. ritzte, würde man heute ziemlich alleine dastehen. Auch wenn das Land gerade ein schwierige Zeit durchmacht – Ägypten begeistert auch heute noch viele Menschen auf der ganzen Welt und selbst Kulturmuffel können sich der Faszination des Landes am Nil nicht entziehen.

Eine kleine Geschichte der Ägyptomanie

In den Jahren 1798-1801 zog eine Schar von 167 Gelehrten im Auftrag Napoleons nach Ägypten, um die alte Hochkultur wissenschaftlich zu erfassen. In dem Zeitraum von 1809-1828 erschienen dann ein Atlas, 11 Bild- und 10 dicke Textbände von der “Description de L’Égypte”. Dies ist der Anfang der Ägyptologie und -manie.

Von da an machten sich Touristenscharen aus Europa auf, um dieses wunderbare und faszinierende Land kennenzulernen. Von ihren Reisen brachten sie Geschichten und Zeichnungen mit und die Menschen daheim konnten sich eine immer bessere Vorstellung von der wunderbaren Welt der alten Ägypter machen. Leider war Geschriebenes und Gezeichnetes nicht das Einzige, was sie mitbrachten: Antiquitätenraub und Grabschändung erreichte mit dem Segen der Regierung im 19. Jh. ihren Höhepunkt. Für die Reisenden schien es ein Muss zu sein, ein altägyptisches Andenken mitzubringen. Dies reichte von kleinen Steinskarabäen über Mumien bis hin zu riesigen Obelisken, die man auch heute noch in manchen europäischen Städten wie Paris oder London bewundern kann.

Entzifferung der Hieroglyphen

1822 erreichte die Ägyptologie und somit auch die Ägyptomanie einen neuen Höhepunkt: Jean-Francois Champollion entzifferte mit Hilfe des Steins von Rosette die Hieroglyphen. Nun war es endlich möglich, die altägyptischen Texte zu lesen und mehr über die alten Ägypter zu erfahren.

Die Entdeckung von Tutanchamuns Grab

Ab 1922 war das Land am Nil begehrt und beliebt wie nie zuvor. Nachdem Howard Carter am 4. November 1922 das noch unversehrte Grab des Tutanchamun entdeckte, flammte eine wahre Tutmanie in der ganzen Welt auf und die Oberschicht feierte ihren goldenen Pharao in rauschenden King-Tut Partys.

Und heute? Heutzutage begeistert sogar eine Ausstellung mit Replikaten von Tutanchamuns Grabschatz ganz Deutschland und wahrscheinlich auch die übrige Welt. Die Ägyptomanie grassiert noch immer und so wird es wahrscheinlich (und hoffentlich) auch immer bleiben.

Ägyptens Geheimnisse

Während wir in Europa noch in Holzhütten lebten oder in den Wäldern hausten, baute man in Ägypten schon die ersten Steinmonumente. Die Pyramiden sind auch heute noch ein Rätsel für uns, denn es konnte bisher nicht zweifelsfrei belegt werden, wie die alten Ägypter vor 5000 Jahren mehr als 2 Millionen Steinblöcke bis in 146m Höhe aufeinanderstapeln konnten.

Religiöse und mystische Bilder in den Tempeln und Gräbern Ägyptens sind für unser heutiges pragmatisches Verständnis kaum mehr greifbar. So versuchen wir etwas, zumindest auf den ersten Blick, Unbegreifliches begreifbar und erklärbar zu machen. Das hat dann teilweise seltsame Auswüchse, und so fanden Geschichten über Außerirdische, Helikopter und Glühbirnen durchaus ihre Anhänger. Dieses Thema soll etwas Licht in die dunklen Geheimnisse des alten Ägyptens bringen.

1zitiert aus Kent Weeks: Ramses II. – Das Totenhaus der Söhne, S. 80

Ägyptomanie!

Krokodilsmumien

Mumia – Medizin aus Mumien

Das hat es tatsächlich noch bis ins 20. Jahrhundert hinein gegeben. Die Medizin namens “Mumia” galt als Wunderwaffe gegen die verschiedensten Krankheiten. Mehr dazu auf dieser Seite.

Mumien-Manie in Deutschland

Auch die Deutschen erlagen der Faszination der Mumien aus dem fernen Ägypten. Deutsche Touristen kamen mit einer Mumie im “Handgepäck” aus dem Land zurück, die dann später auf Mumien-Auswickel-Partys vor einer illustren Gästeschar präsentiert wurde. Weitere seltsame Auswüchse der Ägyptomanie in Deutschland erfahr ihr hier.

Kitschiger Pharao

Der goldene Pharao Tutanchamun

Wie ein Pharao die Welt bewegte (und die Kassen füllte)

Noch im Jahr 1921 bedauerte die Egypt Exploration Society in ihrem Jahresbericht, dass es nahezu unmöglich sei, die Menschen für die ägyptische Archäologie zu begeistern. Das sollte sich schon ein Jahr später mit der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun und seinen Schätzen ändern…

Ägyptens Geheimnisse

Howard Carter

Der Fluch des Pharao

“Der Fluch des Pharao” – viel wurde darüber spekuliert und geschrieben. Er ist Stoff für zahlreiche Bücher und Filme geworden, die uns unterhalten und gleichzeitig einen Schauer über den Rücken jagen sollen. Doch die Geschichte hat einen wahren Kern. Als nach der Entdeckung von Tutanchamuns Grab mehr oder weniger mysteriöse Todesfälle folgten, schrieb die Presse begierig über einen Racheakt des Pharaos und viele sahen sich darin bestätigt, dass kein Mensch das Recht hat, die Totenruhe eines Menschen zu stören. Die Geschichte über den “Fluch des Pharao” war in aller Munde.

Sachmet Karnak

Von Flüchen in Gräbern

“Der Tod soll den mit seinen Schwingen erschlagen, der die Ruhe des Pharaos stört”

Hat es diesen Fluch, der auf einer Tontafel im Grab Tutanchamuns gefunden worden sein soll, wirklich gegeben? Wofür gab es magische Ziegel und was ist dran an den Gerüchten, dass die Ägypter giftige Substanzen in ihren Gräber hinterlegten, damit Grabräuber das Zeitliche segnen? Und gibt es wirklich Pilzsporen in den Gräbern, welche die Jahrtausende überlebt haben?

Titanic By F.G.O. Stuart (1843-1923) [Public domain], via Wikimedia Commons

Die Titanic und der Fluch der Mumie

Der Untergang der Titanic – dieses “unsinkbaren” Schiffes – mit seinen vielen Todesopfern war für die Menschen damals wie heute ein unfassbares Unglück. Könnten da übernatürliche Kräfte mitgewirkt haben? So entstand die Geschichte über den “Fluch der Mumie”, die mit an Bord des Schiffes gewesen sein soll…