Imhotep – Der vergöttlichte Baumeister

Imhotep lebte zur Zeit des König Djosers in der 3. Dynastie. Imhotep war schon zu Lebzeiten ein bemerkenswerter Mensch, denn er hatte einige wichtige Titel und Ämter dieser Zeit inne.

Er war u.a. Hohepriester von Heliopolis, Iripat (Stellvertreter des Königs), königlicher Siegelbewahrer und vermutlich der Erbauer der Stufenpyramide von Sakkara. Der einzige Beleg dafür ist ein kleiner Podestsockel, er in dem Sakkara-Bezirk gefunden wurde und der den Namen des Pharaos und den Namen Imhoteps trägt.

Sein Grab wurde nie sicher gefunden, doch wird es in der Nähe der Stufenpyramide vermutet.

Im Horustempel von Edfu sind verschiedene Festrituale über den Triumph Horus gegen Seth abgebildet. Imhotep (Mitte) liest aus einem Ritualbuch, während der Pharao in einer rituellen Handlung eine Gans füttert.
Im Horustempel von Edfu sind verschiedene Festrituale über den Triumph Horus gegen Seth abgebildet. Imhotep (Mitte) liest aus einem Ritualbuch, während der Pharao (links) in einer rituellen Handlung eine Gans füttert. Der Mann rechts Mann schneidet ein Nilpferd, das den Gott Seth symbolisiert.

Gott der Gelehrten

Nach seiner Erhebung zum Gott, war er die Verkörperung von Weisheit und als der „Sohn von Ptah“ auch der Architektur und Kreativität.

Erfinder der Hieroglyphen

Imhotep soll der Erfinder der Hieroglyphen, der Medizin und des ägyptischen Kalenders gewesen sein. Unter seinem Namen wurden mehrere Weisheitssprüche erwähnt. Der Geschichtsschreiber Manetho bezeichnete ihn als Baumeister, der die Arbeit mit behauenen Steinen einführte.

Tropfen zu Ehren Imhoteps

Auf der Hungersnotstele holt sich Djoser Rat bei Imhotep über die Quellen des Nils und bevor ägyptische Schreiber ihre ersten Worte niederschrieben, verspritzen sie einige Tropfen ihrer Tinte zu Ehren Imhoteps (oder Thots).

Imhotep als Heiler

Erst ab der griechischen Zeit galt Imhotep als magischer Heiler. In seinen Kultzentren schliefen die Gläubigen und erhofften sich im Schlaf Genesung oder in ihren Träumen Anleitung zur Heilung.

Statue des Imhotep
Spätzeit
Rijksmuseum van Oudheden

Die wundersame Geschichte einer Geburt

Als Beispiel soll hier die Geschichte einer Dame namens Taimhotep dienen, die zu Zeiten Kleopatras VII. lebte und eine Stele zu Ehren Imhoteps stiftete. Hier schrieb sie die wundersame Geschichte über die Geburt ihres Sohnes auf: Taimhotep und ihr Mann, beide Priester des Ptah, hätten zu Imhotep gebetet, er möge ihnen einen Sohn schenken. In einem Traum verlangte Imhotep eine Verzierung seines Heiligtums im nördlichen Sakkara. Nachdem dies geschehen war, zeigte der Gott seine Dankbarkeit und Taimhotep gebar einen Sohn, der genau an Imhoteps Festtag geboren wurde und den sie den Namen „Imhotep Pedibast“ gab.

Imhotep
Statue des Imhotep
Imhotep-Museum Sakkara

Darstellung

Imhotep wird in menschlicher Gestalt mit einem kahlgeschorenen Kopf wie ein Priester oder mit einer enganliegende Kappe dargestellt.

Statuen aus der Spätzeit zeigen ihn in sitzender Position mit einer offenen Papyrusrolle über dem Schoß.

Darstellungen zu seinen Lebzeiten sind unbekannt.

Der Name Imhotep

Der Name Imhotep bedeutet „Der in Frieden kommt“

Imhotep in Hieroglyphen

Imhotep in Hieroglyphen

Weitere Namensformen

gr. Imoúthes

Familie

Seine irdischen Eltern sollen Kanofer und Chereduanch (Khreduankh) gewesen sein und seine Gattin eine Frau namens Ronpetnofret, doch ist dies nicht durch zeitgenössische Dokumente belegt.

In der Mythologie soll Imhotep aus der Verbindung seiner sterblichen Mutter Chereduankh und des Gottes Ptah entstanden sein.

Verbindungen mit anderen Göttern

In Theben wurde er mit Amenophis – Sohn des Hapu verbunden, der als Baumeister Amenophis III. ebenfalls nach seinem Tod vergöttlicht wurde.

Als Gott der Heilung sahen die Griechen in ihn ihren Gott Asklepiós (lat. Aesculapius).

Orte/Zeiten der Verehrung

Imhotep wurde insbesondere in der Spätzeit und der Ptolemäerzeit verehrt. Imhoteps Abbildungen finden wir in vielen ptolemäischen Tempeln.

In Theben

Zusammen mit Amenophis – Sohn des Hapu hat er ein Heiligtum auf der oberen Terrasse des Hatschepsut-Tempels. Er ist ebenfalls im Hathor-Tempel von Deir el-Medinah abgebildet.

In Sakkara

Im nördlichen Sakkara wurden verschiedene Objekte mit seinem Namen gefunden. Hier stand auch sein Kultzentrum, das Asklepion, in dem verschiedene Weihgaben, wie Ibisse und die Nachbildungen verletzter Gliedmaßen und erkrankter Organe, für Imhotep gefunden wurden.