Apedemak ist ursprünglich ein Gott der meroitischen Kultur (heutiges Sudan) gewesen. Die wechselhafte Geschichte zwischen Nubien und Ägypten, die geprägt von vielen Kriegen und Beutezügen war, führte dazu, dass die meroitische Kultur stark von der ägyptischen Kultur und ihren Glauben beeinflusst wurde. Apedemaks Ursprung jedoch liegt hauptsächlich in Meroe, er ist also ein rein afrikanischer Gott.
Apedemak wurde als Kriegs- und Fruchtbarkeitsgott verehrt. Die Nubier waren überzeugt davon, dass Apedemak ihre Streitkräfte mit Kraft und Stärke für den Sieg ausstattete. Die Ägypter sahen einige Parallelen zu ihren ebenfalls löwengestaltigen Kriegsgöttern.
Der meroitische König Arnekhamani (ca. 220 v. Chr.) baute Apedemak zu Ehren einen im ägyptischen Stil gehaltenen Tempel in Musawwarat es-Sufra, der mit feinsten ägyptischen Hieroglyphen verziert ist. Er wird hier als „der prächtige Gott an der Spitze Nubiens“ verehrt. Der meroitische Herrscher Adikhalamani (um 207–186 v. Chr.) bezeichnet sich in einem kleinen, Isis und Amun geweihten, Tempel, kurz vor dem 1. Nilkatarakt bei Dabod, ganz im pharaonischen Stil als „geliebt von Apedemak“.
Darstellung
Apedemak wird in Menschengestalt mit dem Kopf eines Löwen dargestellt. In seiner Hand kann er ein Zepter mit einem sitzenden Löwen halten und auf dem Kopf trägt er eine 3-fache Atefkrone. In seinen Händen kann er Bogen und Köcher halten. Manchmal sieht man ihn auch komplett in Löwengestalt oder als „Schlangen-Löwe“, mit Schlangenkörper und Löwenkopf, so im meroitischen Naqa, wo Apedemak auch als dreiköpfiger Löwengott mit vier Armen dargestellt wurde.
Der Name Apedemak
Die Bedeutung des Namens ist unbekannt.
Weitere Namensformen
Apademak
Orte der Verehrung
Östlich des 6. Nilkataraktes wurde er in der Stadt Musawwarat es-Sufra zusammen mit der meroitischen Gottheit Sebiumeker in einem eigenen Tempel verehrt, der ein beliebtes Pilgerziel gewesen ist und auf dem ägyptische Hieroglyphen anstatt meroitischer Zeichen geschrieben stehen. In den Tempeln von Meroe und Naga ist er ebenfalls abgebildet.