Heka – Gott der Magie

Der Gott Heka hantiert mit vier Schlangen.
Nachzeichnung vom Sarkophag des Paduamun (21. Dynastie) aus dem Ägyptischen Museum Kairo
Bild: Anne Hesmer / Nefer’s Art

Heka war der Inbegriff der Magie im alten Ägypten. Wie die Göttin Maat ist Heka ein Prinzip, aus dem ein göttliches Wesen entstanden ist.

Magie war das Tor, das die Menschen mit dem Göttlichen verband und so beschworen die Priester Heka bei Ritualen und Ärzte, die auch mit Magie und Beschwörung heilten, nannten sich „Priester des Heka“.

Heka = Prinzip = Gott
Wenn von dem Wort Heka die Rede ist, dachten die Ägypter, die immer einen Hang zu Personifzierungen hatten, sowohl an das Prinzip (die Magie) als auch an den Gott (genauso wie bei Maat), es sei denn Heka tritt explizit als handelndes Wesen mit menschlichen Zügen auf.

Wer magische Kräfte hat, besitzt auch Macht. Daher schrieben die Ägypter seinen Namen ab der 20. Dynastie mit den Hieroglyphen für „Macht“. Als Insasse der Sonnenbarke steht er dem Sonnengott hilfreich gegen seine Feinde zur Seite und schützte sogar den Totengott Osiris.

Schon in den Pyramidentexten taucht das Wort „Heka“ häufig auf. Doch ist hier noch eher von „Zauberer, „Zauber“ oder „Zauberspruch“ die Rede, nicht von dem personifiziertem Gott.
Viele Pyramidentexte sprechen beispielsweise davon, dass der König sich Zauberkraft einverleiben muss und dass er sie in seinem Bauch trägt.

Heka als Schöpfer- und Fruchtbarkeitsgott

In den Sargtexten wird Heka als die Urkraft neben dem Schöpfergott Atum angesehen. Heka ist der, der die Welt mit erschaffen hat und als „Vater der Götter“ angesehen wurde.

In römischer Zeit fand in Esna eine Prozession mit dem Kultbild des Gottes statt, der von dem Tempel aus zu den Feldern führte und diese mit Fruchtbarkeit segnen sollte.

Darstellung

Der Gott Heka wurde in Menschengestalt dargestellt. Die bekanntesten Darstellungen zeigen Heka, wie er mit geballten Fäusten zwei oder mehrere Schlangen festhält. Auf seinem Kopf sitzt auf einer Standarte das kopflose Hinterteil eines Löwen – eine Hieroglyphe seines Namens.

Die Griechen und Römer porträtierten ihn als Kindgottheit, mit der typischen Jugendlocke, die verschiedene göttliche Paare als „Kind“ begleitete.

Seltener wird er als Krokodil mit einer Sonnenscheibe als Kopfschmuck oder als Sphinx dargestellt.

Der Name Heka

Sein Name bedeutet „Zauberer“

Heka in Hieroglyphen

oder

Weitere Namensformen

Hike, Hekau

Heka im Tempel von Esna

Familie

In seiner Rolle als Schöpfergott galt er als Sohn des Atum. In späterer Zeit wurde er auch als Sohn des Ptah und der Sachmet verehrt, dessen eigentlicher Sohn Nefertem ebenfalls als Kind abgebildet wurde.

In Esna wurde er als Sohn des Ortsgottes Chnum und seiner Gemahlin Menhit oder Nebtuu verehrt. Auch die löwenköpfige Göttin Menhit, die Kuhgöttin Mehetweret und letztendlich Neith können als Mutter von Heka auftreten.

Orte/Zeiten der Verehrung

Die Anrufung Hekas findet sich in vielen magisch-religiösen Texten wieder. In ptolemäischer Zeit ist Esna einer seiner Hauptkultorte.