Die Göttin Seschat war die „Herrin der Grundpläne und Schriften“, Schutzherrin des Lebenshauses und anderer Sammlungen von Schriften und Dokumenten. Sie genoss als Göttin der Schreib- und Rechenkunst allgemeine Verehrung.
Auf Abbildungen sieht man sie wichtige Ereignisse aufzeichnen, wie Tributzahlungen von Fremdländern oder die Regierungsjahre und Jubiläen des Königs.
Bei der „Zeremonie des Schnurspannens“ legte sie bei der Gründung eines heiligen Gebäudes den Grundriss fest.
In der Totenliteratur setzt Nephthys in Seschats Namen die Gliedmaßen der Toten wieder zusammen.
Darstellung
Als Krone trägt sie ein Emblem mit einem siebenstrahligen Stern, über dem sich ein bogenförmiger oder halbrunder Kreis erhebt, worauf sich in manchen Abbildungen wiederum ein Federpaar befindet. Das Federpaar wurde später zu einem nach unten gerichteten Hörnerpaar. Um ihren Kopf ist ein Stirnband gebunden.
Die Göttin kann mit einem Leopardenfell als Kleid erscheinen. Auf vielen Abbildungen trägt sie eine Palmrispe in ihrer linken Hand, worauf sie die Herrschaftsjahre und Jubiläen des Pharaos notiert. Die Palmrispe war die Hieroglyphe für das Wort „Jahr“ und stand symbolisch für die gemessene Zeit. Der Stab endet in einer Kaulquappe – das Zeichen für „unendlich“.
Der Name Seschat
Der Name bedeutet „Die Schreiberin“.
Seschat in Hieroglyphen
Weitere Namensformen
Seshat
Erste Erwähnung des Namens
In der 2. Dynastie
Familie
Gattin, Schwester oder Tochter von Thot.
Verbindungen mit anderen Göttern
Die Göttin Sefchet-abui besaß die gleichen Attribute und das gleiche Aussehen wie Seschat, weshalb allgemein vermutet wird, sie sei nur eine andere Erscheinungsform der Göttin gewesen.
Orte/Zeiten der Verehrung
Seschat besaß keinen eigenen Tempel, sie wurde aber wegen ihrer Rolle bei der Gründungszeremonie und ihrer Verbindung zum Königtum auf vielen Tempeln des Landes abgebildet.