4. Namen in griechisch-römischer Zeit
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In griechisch-römischer Zeit gab es doch genügend Herrscher, die einen griechischen oder lateinischen Namen trugen. Sie wurden als Pharaonen dargestellt und ihre Namen in Kartuschen geschrieben. Ja sogar Titel wie Caesar (ΚΑΙΣΑΡΟΣ) oder Autokrator wurden in Kartuschen geschrieben: für ersteres und
für letzteres.
Das Studium einiger Beispiele wird uns Helfen das Zeichensystem dieser Zeit zu verstehen. Unser Alexander wird uns darin erneut begegnen, und zwar in der griechischen Form Alexandros:
![]() | Alexandros | Variante: ![]() |
![]() | Philippos | Das griechische Ph wurde durch p und h wiedergeben, in der Variante ![]() |
![]() | Ptolemaios | Nur der Vokal /o/ wurde wiedergegeben. Das Doppelschilfblatt gibt das /j/ zwischen a und o wieder. Variante: ![]() |
![]() | Kleopatra | Wie in der Variante von Ptolemaios wird der Laut /t/ mit einer Hand wiedergegeben. Ein Schilfblatt markiert den Knacklaut zwischen e und o. Die Vokale o und a sind angedeutet und der Name erhält die in der griechisch-römischen Zeit typische Endung für Frauen, die von der Schreibung der Göttin Isis entlehnt wurde: ![]() |
![]() | Berenike | Das erste e scheint durch Schilfblatt und Adler angedeutet, wie auch das i durch Doppelschilfblatt geschrieben wird. In der Variante ![]() |
![]() | Arsinoe | Das Auge steht hier möglicherweise für das i. Variante: ![]() |
![]() | Titus | Das lange /i/ wird mit Doppelschilfblatt geschrieben. |
![]() | Tiberius | Varianten: ![]() ![]() |
![]() | Trajan | Wie im vorherigen und nächsten Beispiel werden zuweilen einzelne Zeichen zwischen das Doppelschilfblatt, das hier eindeutig für /j/ steht, geschrieben. |
![]() | Germanicus | /g/ wurde mit dem Henkelkorb geschrieben. |
Daraus ließe sich folgendes Alphabet herleiten, wobei diesmal nur noch die Entsprechung im Lateinischen Alphabet angegeben wird:
ʔ | ![]() ![]() |
A | E | ![]() ![]() |
B | ![]() ![]() ![]() |
C | K | G | ![]() ![]() ![]() |
D | ![]() |
H | ![]() |
I | ![]() ![]() |
J | ![]() |
L | ![]() |
M | ![]() ![]() |
N | ![]() ![]() |
O | ![]() ![]() |
P | ![]() |
R | ![]() ![]() |
S | ![]() ![]() ![]() |
T | ![]() ![]() ![]() ![]() |
U/V/W | ![]() ![]() |
Wie man unschwer erkennt, stehen zum Teil mehrere Zeichen für einen Buchstaben zur Verfügung, wie auch umgekehrt einige Zeichen für mehrere Buchstaben stehen können. Mit diesem variantenreichen ptolemäischen „Alphabet“ könnte man zumindest in spätägyptischer Manier seinen Namen schreiben, stattdessen verwendet man heute ein anderes Alphabet.