Die Eingeweide der Verstorbenen wurden in unterschiedlichen Gefäßen (Kanopen) aufbewahrt. Die vier Horussöhne waren für den Schutz der Organe zuständig, sowohl bei den Lebenden als auch bei den Toten, denn nur ein vollständig erhaltener Leib konnte ewig leben.
Zur Seite gestellt wurden den Horussöhnen vier Göttinnen. Da die vier Horussöhne auch „Herren der 4 Himmelsrichtungen“ genannt wurden, richteten die Ägypter die Eingeweide nach der jeweiligen Himmelsrichtung des Gottes aus.
Amset mit Isis: Leber, Süden
Hapi mit Nephthys: Lunge, Norden
Duamutef mit Neith: Magen, Osten
Kebehsenuef mit Selket: Darm, Westen
Als Behüter der Gedärme sollten sie auch gegen Hunger und Durst schützen.
Die „Freunde des Königs“
Im Alten Reich halfen sie als „Freunde des Königs“ dem Pharao, mit Seilen und hölzernen Leitern in den Himmel aufzusteigen, wohin sie auch den Namen des Königs als Stern tragen sollten. Im Neuen Reich erschienen sie neben dem Großen Bär als Sternbild am nördlichen Himmel und waren Mitglied der „sieben Gepriesenen“, die von Anubis als magischer Schutz für Osiris‘ Sarkophag eingesetzt wurden.
Vier Horussöhne – Vier Wesensteile
In der Spätzeit wurden die Horussöhne jeweils einem der vier Wesensteile des Menschen zugeordnet:
Amset: Ka
Hapi: Herzen
Duamutef: Ba
Kebehsenuef: Sa
Darstellung
Amset: Mensch
Hapi: Affe
Duamutef: Schakal
Kebehsenuef: Falke
Erste Erwähnung der Namen
Zeit der Pyramiden.
Ab der 18. Dynastie bestanden die Deckel der Kanopen aus den Köpfen der vier Horussöhne.
Familie
Söhne und „Seelen“ (in Texten aus dem Alten Reich) des Horus.